Auf ersten Blick erscheint die Weigerung Hamburgs krämerisch: Das große Wattenmeer zwischen Schleswig-Holstein und Holland wurde nun zum Weltnaturerbe ernannt, nur der kleine Teil Hamburgs an der Elbmündung nicht.

Aus Angst, ein solcher Schritt könne das bereits mehrfach verzögerte Genehmigungsverfahren für die Elbvertiefung gefährden, verweigert sich der Senat diesem Schritt und kassiert dafür heftige Prügel von Umweltverbänden. Doch die Weigerung ist nur logisch - warum auch sollte Hamburg sein wichtigstes Hafenzukunftsprojekt ohne Not gefährden? Zumal eine Nachmeldung immer möglich ist. Für die Nachbarländer lohnt sich indes die Anmeldung sofort: Der Titel "Weltnaturerbe" dürfte den Nordsee-Tourismus im Land kräftig beflügeln, andere Branchen aber wenig tangieren. Anmelden oder nicht - das ist eben schlicht eine Frage des wirtschaftlichen Interesses. So oder so.