Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat vier Tage vor der geplanten Islamkonferenz in Berlin um Verständnis für die deutsche Integrationspolitik geworben.

Kairo. - In einer Rede vor ägyptischen Politikern und Wissenschaftlern sagte Schäuble gestern in Kairo: "Ob es uns gefällt oder nicht, es gibt viele Leute, die der Ansicht sind, Islam und Demokratie passen nicht zusammen. Das sind oft Menschen, die gegenüber dem Islam Vorbehalte haben, aber wir dürfen auch nicht ignorieren, dass es einige Muslime gibt, die dieselbe Ansicht vertreten." Die demokratiefeindlichen Muslime seien zwar nur eine Minderheit. Diese Minderheit sorge jedoch dafür, "dass ihre Ansicht weltweit wahrgenommen wird".

Der Bundesinnenminister erklärte, es sei wichtig, dass in Deutschland lebende Muslime der deutschen Sprache mächtig seien und dass sie - wenn es bald genügend in Deutschland ausgebildete Imame gebe - islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache erhalten könnten.

Seine Rede hielt Schäuble in derselben Universität, in der US-Präsident Barack Obama am 4. Juni seine Rede an die Muslime gehalten hatte.