Die Berichte über eine mögliche Fortsetzung der Affäre von CSU-Chef Horst Seehofer mit der Mutter seiner unehelichen Tochter sorgen für Unruhe in der CSU.

München - Neben Ruf en nach Aufklärung gab es aber auch Unterstützung für Seehofer.

Der frühere Landes-Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) forderte in der "Süddeutschen Zeitung" eine Stellungnahme Seehofers: "Eine Erklärung des Parteivorsitzenden ist zwingend, wie auch immer sie ausfällt: Gerüchte dieser Art sind möglichst rasch aus dem Stadium des Ungewissen in das Stadium des Faktischen zu überführen." Alles andere schade dem Innenleben der Partei wie dem politischen Klima in der bayerischen Politik. Goppel war von Seehofer im vergangenen Herbst nicht mehr ins Kabinett berufen worden. Seehofer hatte gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärt, er äußere sich zu diesem Thema "generell nicht mehr".

Auch die meisten CSU-Politiker wollten bisher nichts zu den Spekulationen sagen. Die von Seehofer als Europapolitikerin in die aktive Politik zurückgeholte Strauß-Tochter Monika Hohlmeier meinte aber in der "Süddeutschen Zeitung", das alles sei Seehofers Privatsache. Landtags-Vizepräsident Reinhold Bocklet riet Seehofer, sich weiter nicht zu dem Thema zu äußern. Und der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Zöller sagte der Zeitung: "Ich würde an Seehofers Stelle auf so etwas überhaupt nicht reagieren."

Im Juli steht Seehofers Wiederwahl als Parteichef an, anschließend der Bundestagswahlkampf. Ein anderer CSU-Frontmann ist derzeit nicht in Sicht. Seehofer gilt durch den Erfolg bei der Europawahl zudem als innerparteilich gestärkt. (HA)