Die CDU ist aus den Kommunalwahlen in sieben Bundesländern als Sieger hervorgegangen, musste allerdings wie bei der parallel abgehaltenen Europawahl deutliche Verluste hinnehmen.

Berlin - Auch die SPD verlor am Sonntag in den meisten Ländern. Profitieren konnten kleine Parteien, etwa zahlreiche Wählergemeinschaften.

Im Saarland , wo Ende August ein neuer Landtag gewählt wird, büßte die CDU bei den Gemeinderatswahlen im Vergleich zu 2004 10,3 Prozentpunkte ein und kommt nun auf 36,7 Prozent. Die SPD verlor 3,9 Punkte und landete mit 32,3 Prozent auf dem zweiten Platz. Drittstärkste Kraft wurde die Linke mit 12,9 Prozent. Die FDP erzielte 7,2 Prozent, die Grünen kamen auf 6,5 Prozent. Am 30. August tritt Ministerpräsident Peter Müller (CDU) gegen Heiko Maas von der SPD und Linken-Chef Oskar Lafontaine an.

In Thüringen verlor die CDU im Vergleich zu 2004 deutlich. Mit 33,3 Prozent (minus 7,6 Prozentpunkte) behauptete sie aber dennoch ihren Spitzenplatz. Die Linke als zweitstärkste Kraft landete bei 20,7 (minus 3,9) Prozent. Die SPD legte zu auf 20,3 Prozent, die FDP auf 7,4 und die Grünen auf 4,5 Prozent. Freie Wähler und sonstige Parteien, darunter die NPD, verbuchten zusammen 13,8 Prozent. Die Wahl gilt als Stimmungstest für Ministerpräsident Dieter Althaus, der sich am 30. August zur Wiederwahl stellt. Nach seinem schweren Skiunfall war er erst vor wenigen Wochen auf die politische Bühne zurückgekehrt.

Auch in Sachsen , wo Ende August ebenfalls Landtagswahlen stattfinden, musste die CDU mit 32,7 Prozent ein Minus von 2,1 Prozent hinnehmen. Die Linke verschlechterte sich auf 15,4 von

18,6 Prozent, die SPD sank um 0,5 Punkte auf 10,9 Prozent. Zulegen konnten FDP (8,3 Prozent) und Grüne (5,0 Prozent).

In Baden-Württemberg waren die Wählervereinigungen die großen Gewinner. Sie konnten rund 53 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Die CDU lag nur noch bei 27,7 Prozent und damit 1,4 Punkte hinter ihrem Ergebnis von 2004. Die SPD (minus 0,7 Punkte) rangierte bei 14,6 Prozent. Die FDP erreichte 1,9 Prozent, die Grünen 3,6 Prozent. Laut Prognosen errangen sie in Stuttgart die Mehrheit.

Deutliche Einbußen erlitt die CDU auch in Rheinland-Pfalz . Sie verlor rund sieben Prozentpunkte auf 38,1 Prozent. Die SPD gewann 1,5 Punkte hinzu, bleibt aber mit 30,4 Prozent nur zweitstärkste Kraft. Die Wahl galt als wichtiger Stimmungstest für Ministerpräsident Kurt Beck, der sich sehr engagiert hatte.

Für Sachsen-Anhalt lagen zunächst noch keine Ergebnisse vor. Die SPD wertete ihren Sieg in Magdeburg als Lichtblick, die Linke sah sich als stabile Nummer zwei im Land hinter der CDU. Sorge macht vor allem die geringe Wahlbeteiligung, die unter 40 Prozent lag.