Nach langem juristischen Ringen ist der frühere KZ-Wächter John Demjanjuk von den USA an Deutschland ausgeliefert worden.

München - Der 89-Jährige, der mit einem Sonderflugzeug in München eintraf, wurde ins Gefängnis Stadelheim gebracht. In einem der letzten großen NS-Prozesse soll er sich wegen Beihilfe zum Mord in 29 000 Fällen verantworten. Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, forderte einen raschen Prozessbeginn.

Kernbeweisstück für Demjanjuks Schuld ist bislang ein Ausweis, nach dem Demjanjuk von März bis September 1943 Wächter im Vernichtungslager Sobibor war. Wegen der genauen Dokumentation des Falls glaubt die Staatsanwaltschaft, innerhalb weniger Wochen Anklage erheben zu können.