Premiere für Beamte aus Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen forciert die Aufarbeitung der NS-Geschichte der Polizei. Ministerpräsident Rüttgers: Ein wichtiges Signal.

Jerusalem. Erstmals haben deutsche Polizisten in Uniform im israelischen Jad Vaschem der sechs Millionen Holocaust-Opfer gedacht. Es sei ein wichtiges Signal, dass die Gedenkstätte dies Deutschen gestatte, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) in Jerusalem. Die deutsche Polizei sei an der Deportation und planmäßigen Ermordung der Juden aktiv beteiligt gewesen.

Dass uniformierte Polizisten aus Düsseldorf nach Jad Vaschem kommen durften, "kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", betonte Rüttgers am zweiten Tag seiner Nahost-Reise. Damit würdigte die Gedenkstätte die jahrelangen Arbeiten im Düsseldorfer Polizeipräsidium zur Aufdeckung der eigenen Geschichte.

Auch die damalige Düsseldorfer Schutzpolizei war tief in die NS-Vernichtungspolitik verstrickt. Rüttgers übergab die Personalstammakte des früheren Hauptkommissars und NS-Täters Paul Salitter an Jad Vaschem. Gemeinsam mit den uniformierten Polizisten legte er in der "Halle der Erinnerung" einen Kranz für die Opfer nieder.