Neun Monate vor der Bundestagswahl hat der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Christian Wulff seine Partei zu einer klaren Koalitionssaussage...

Hannover. Neun Monate vor der Bundestagswahl hat der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Christian Wulff seine Partei zu einer klaren Koalitionssaussage zugunsten der FDP aufgefordert. Die Union müsse sich eine bürgerliche Mehrheit von CDU/CSU und FDP zum Ziel setzen, sagte der niedersächsische Ministerpräsident. "Im Wahlkampf muss man seine Wunschkoalition klar benennen. Mein Wunschpartner ist die FDP."

Eine Fortsetzung der Großen Koalition könne dagegen zum Erstarken der extremistischen Ränder führen, warnte Wulff: "Es ist besser für die Demokratie, wenn eine der großen Volksparteien in der Regierung und die andere in der Opposition ist." CDU und FDP verbinde zudem die Überzeugung, dass Markt und Wettbewerb die meisten Ideen und Innovationen hervorbrächten. Neben der Wunschkoalition mit der FPD dürften weitere Bündnisoptionen im CDU-Wahlkampf keine Rolle spielen, verlangte er. Die übrige Kraft müsse die Union darauf verwenden, so stark wie möglich zu werden, damit an ihr vorbei keine Regierung gebildet werden könne.

Zuletzt hatten sich die Hinweise darauf verdichtet, dass die Union aus taktischen Gründen ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf gehen könnte. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel hatte darauf im Abendblatt mit Verwunderung reagiert: "Die Union weiß nicht, was sie will."