Als Joschka Fischer abtrat, hinterließ er seiner Partei das Versprechen, er wolle nicht zum Opa aus der Muppet-Show werden. Also kein Grantler, der...

Als Joschka Fischer abtrat, hinterließ er seiner Partei das Versprechen, er wolle nicht zum Opa aus der Muppet-Show werden. Also kein Grantler, der von der Empore herab das Geschehen kommentiert. Je näher die Bundestagswahl rückt, desto schwerer fällt ihm die Zurückhaltung. Verständlich, denn der Zustand der Grünen lässt sich auf den Nenner bringen: führungslos, richtungslos, einfallslos.

Die Grünen sprechen von Formationsflug, wenn sie kaschieren wollen, dass ihre Spitzenposten nicht mehr mit Führungsfiguren besetzt sind. Dass Reinhard Bütikofer heute von Cem Özdemir abgelöst wird, lindert die Misere nicht. Ein Vorsitzender, dem die eigene Basis den Einzug in den Bundestag verweigert, wird es schwer haben, den Kurs der Partei zu prägen.

Die Grünen verweisen auf ihre Abkehr von bündnispolitischer Fixierung. Aber gleichzeitig mit Merkels CDU (Hamburg) und Lafontaines Linkspartei (Hessen) zusammenarbeiten zu wollen wirft Fragen auf. Zum Beispiel die nach eigenen Überzeugungen.

Die Grünen rühmen sich ihrer Kreativität in der Opposition. Castor-Demonstrationen im Wendland anzuführen ist allerdings ein Instrument aus einer Zeit, in der die Partei noch weniger Regierungsverantwortung hatte als derzeit.

Joschka Fischer wird sich kaum im Zaum halten können.