Das Gegenteil von gut ist gut gemeint: Eigentlich sollten Studiengebühren die chronisch klammen Universitäten stärken und das Studium beschleunigen.

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint: Eigentlich sollten Studiengebühren die chronisch klammen Universitäten stärken und das Studium beschleunigen. So hatten es sich viele Unions-Regierungen gedacht, darunter auch Hamburg. Nach der jüngsten Studie im Auftrag des Bundesbildungsministeriums deutet sich an: Grau ist die Theorie, die Praxis sieht anders aus. Denn die "Campus-Maut" schreckt junge Menschen vom Studium ab: So haben sich allein vom Abiturienten-Jahrgang 2006 bis zu 18 000 junge Menschen wegen der neuen Gebühren gegen ein Studium entschieden, gerade solche aus bildungsfernen Schichten. Damit verschärft sich die Bildungsmisere im Land: Nur 21 Prozent der Deutschen erreichen überhaupt einen Universitätsabschluss - im Ausland sind es 37 Prozent. Für den Hamburger Senat dürfte die Studie hingegen eine Bestätigung sein: CDU und Grüne haben die Gebühren wieder abgeschafft und bitten Absolventen erst später zur Kasse: Dieses Modell stärkt die Universitäten jetzt, ohne Abiturienten abzuschrecken.