Rund 2000 Menschen haben am Bundeswehr-Fliegerhorst in Büchel in der Eifel gegen dort vermutete Atomwaffen der USA demonstriert. 19 Atomgegner wurden festgenommen.

Büchel. Sie forderten den Abzug und die Vernichtung der Sprengköpfe. Die Pazifisten zogen mit Plakaten, auf denen "Waffenvernichtung statt Massenvernichtung" zu lesen war, zu dem Fliegerhorst. Die Polizei war mit einigen hundert Beamten im Einsatz. Einige Demonstranten hatten angekündigt, den Zaun um das Gelände überwinden zu wollen. Nach Darstellung der Atomwaffengegner sind auf dem Fliegerhorst 20 US-Sprengköpfe gelagert.

Zu der Demonstration hatten mehrere Friedensinitiativen aufgerufen, nachdem im Juni ein Bericht über angebliche Sicherheitsrisiken in den meisten europäischen US-Atomwaffenlagern bekanntgeworden war. Büchel im nördlichen Rheinland-Pfalz soll der letzte Standort für US-Nuklearwaffen auf deutschem Boden sein. Offizielle Stellen bestätigen das nicht. Jedoch verweisen Experten auf indirekte Beweise. So stehe Büchel auf einer Liste von Standorten, die von US-Experten für Nuklearwaffensicherheit besucht werden.

Die SPD-Landesregierung hatte im Juni mitgeteilt, dass die Lagerung von US-Atomwaffen in Deutschland angesichts der heutigen Bedrohungslage nicht mehr gerechtfertigt sei. Sie betonte jedoch auch, dass das Jagdbombergeschwader in Büchel erhalten bleiben müsse, da es eine hohe Bedeutung für die Region habe.

Bei der Protestaktionen sind 19 Menschen festgenommen worden. Wie ein Polizeisprecher in Büchel sagte, versuchte eine siebenköpfige Gruppe, den Zaun zum Fliegerhorst der Bundeswehr zu überwinden. Drei Menschen seien auf dem Gelände gefasst worden, vier direkt vor dem Zaun. In weiteren 12 Fällen kam es zu Festnahmen, weil Beamte unter anderem bei Kontrollen verdächtiges Material zum Überwinden des Zaunes entdeckt hatten.