Lehrer zu sein ist nicht einfach ein Beruf. Es ist auch Berufung. Entscheidend ist nicht allein das Fachwissen, sondern vor allem die Fähigkeit,

Lehrer zu sein ist nicht einfach ein Beruf. Es ist auch Berufung. Entscheidend ist nicht allein das Fachwissen, sondern vor allem die Fähigkeit, dieses Wissen Heranwachsenden zu vermitteln, sie für das Lernen zu begeistern - oder wenigstens die Kontrolle über Klasse und Unterricht zu behalten.

Aber schon das Studium ist zu fachorientiert. Pädagogik kommt zu kurz. Die Klassen sind zu groß, das Ansehen der Lehrer klein. Bezahlung und Karriereaussichten halten sich bei Berufsanfängern im überschaubaren Bereich. Wer kann, flieht in die Wirtschaft, die innere Emigration oder in den Krankenstand. Entsprechend ist oft auch der Unterricht - und die gute und aufopferungsvolle Arbeit vieler Kollegen wird von diesen Eindrücken überdeckt.

Die Ergebnisse der PISA-Studien hätten also niemanden schockieren müssen. Sie sind die logische Folge bisheriger Schulpolitik. Ebenso der Trend, dass Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken.

Wenn Deutschland seinen einzigen Schatz, das Wissen und die Fähigkeiten seiner Menschen, erhalten will, bedarf es mehr, als Vertretungsstunden zu organisieren und über Schulformen zu debattieren. Da bedarf es eines grundlegenden Neuansatzes in der Bildungspolitik. Das erforderliche Geld dafür aufzubringen, darf nicht als Last begriffen werden, sondern ist eine unerlässliche Investition.