Frankfurt/Main. Wegen des vorzeitigen Bekanntwerdens von Ergebnissen der PISA-Schulleistungsstudie Ende 2007 bekommen deutsche Bildungsforscher und -politiker vorerst keine exklusiven PISA-Vorabinformationen mehr. Das hat der PISA-Verwaltungsrat bereits im April beschlossen, wie das deutsche OECD-Büro dem "Handelsblatt" bestätigte. Der deutsche PISA-Koordinator Manfred Prenzel kritisierte die Entscheidung als unfair und heikel: "Damit sind wir von internationalen Daten abgeschnitten." Würden die Sanktionen für 2009 verlängert, wenn die nächste PISA-Studie folgt, "könnten wir keinen fundierten nationalen Bericht vorbereiten", warnte Prenzel. Die Vorveröffentlichung der Daten hatte Ende 2007 zu heftigem politischen Streit geführt und gezeigt, dass sich selbst die PISA-Forscher nicht einig über die Interpretation sind: OECD-Bildungskoordinator Andreas Schleicher hatte erklärt, der gute Platz sei keine Verbesserung, weil der Fragenkatalog geändert worden sei. Dem hatte der deutsche PISA-Koordinator Prenzel widersprochen.