Bad Arolsen. Das weltweit größte Archiv mit Dokumenten über die Opfer des Nationalsozialismus ist jetzt auch der Öffentlichkeit zugänglich. Die mehr als 50 Millionen Akten im hessischen Bad Arolsen wurden nach mehr als sechs Jahrzehnten für Studienzwecke freigegeben. Die elf Vertragsstaaten des Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes sollen digitale Kopien davon bekommen. Bislang hatten ausschließlich die Opfer und deren Familien das Recht, die Akten einzusehen. Sie geben Auskunft über die Schicksale von 17 Millionen KZ-Gefangenen, Zwangsarbeitern und Verschleppten. Die Dokumente wurden aufwendig digitalisiert. Die Daten haben ein Volumen von fast 18 Terabyte - mehr Informationen als in der größten deutschen Bibliothek. Die Öffnung des Archivs war insbesondere von den USA und Israel gefordert worden, um Antisemitismus und Holocaust-Leugnern entgegenzuwirken.