BERLIN. Die Offenlegung der Nebeneinkünfte von Abgeordneten bleibt umstritten. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) unterstützte demonstrativ die Kritiker der neuen Transparenzregeln. Er habe aber als Bundestagspräsident keinerlei Möglichkeit, die vom Bundestag verabschiedeten Regelungen nach eigenem Ermessen zu ergänzen oder zu korrigieren, erklärte er.

Der Parteienforscher Karl-Rudolf Korte forderte in der "Bild"-Zeitung, dass bei Einkünften über 7000 Euro klargemacht werden müsse, wie viel mehr Geld das sei. FDP-Chef Guido Westerwelle (mehr als 101 000 Euro für Nebentätigkeiten) sagte der "Badischen Zeitung", Politiker müssten wie Freiberufler selbst für das Alter vorsorgen. Der CDU-Abgeordnete Heinz Riesenhuber, der mindestens 151 000 Euro aus Nebenjobs erhält, sagte der "Financial Times Deutschland", er vereinbare das Abgeordnetenmandat mit der Tätigkeit in Aufsichtsräten "durch gute Arbeitsorganisation".