Dies ist die Geschichte von zwei Menschen in der Politik, die erst (politische) Freunde waren, dann Rivalen und schließlich Feinde. Es ist die Geschichte von Angela Merkel und Friedrich Merz.

Die Freunde

Erst demontierten Merkel und Merz 1999 gemeinsam das durch die Spendenaffäre angeschlagene CDU-Monument Helmut Kohl, dann stürzten sie Anfang 2000 gemeinsam Wolfgang Schäuble als Partei- und Fraktionschef und teilten seine Ämter unter sich auf. Zentraler Helfer dabei war übrigens der damalige Chef der CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Norbert Lammert, der Schäuble im Vier-Augen-Gespräch zum Rücktritt drängte und dafür, als Angela Merkel 2005 endlich Posten zu verteilen hatte, mit dem Amt des Bundestagspräsidenten belohnt wurde.

Die Rivalen

Kaum hatten Merkel und Merz im Frühjahr 2000 die Beute unter sich aufgeteilt, da wurden sie auch schon zu Rivalen. Die Schlüsselszene erzählte einmal Angela Merkel: Merz hatte sich als neuer CDU/CSU-Fraktionschef bei Edmund Stoiber in München vorgestellt und kam in Hochstimmung zurück. "Stoiber will nicht Kanzlerkandidat werden", berichtete er damals der CDU-Chefin, "das mache ich dann." Und er setzte, offenbar verblüfft über seine eigene Kühnheit, hinzu: "Aber Angela - was machst du dann?" Angela Merkel war klug genug, es mit einem "Mach dir mal keine Sorgen" bewenden zu lassen.