Noch in dieser Legislaturperiode sollen neue Regeln her. Nur per Fingerabdruck oder Augenerkennung sollen sich Schränke und Kisten öffnen, die Waffen enthalten. Schäuble: Interessante technische Möglichkeiten. Grüne wollen Sportschützen nur noch mit Luftgewehren schießen lassen.

Düsseldorf. Private Schusswaffen sollen nach Vorstellung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble besser gesichert werden. Dazu gebe es "interessante technische Möglichkeiten", sagte Schäuble der "Rheinischen Post". So gehe es als Konsequenz aus dem Amoklauf von Winnenden beispielsweise um die Frage, ob sich Behältnisse, in denen Waffen aufbewahrt werden, "mit biometrischen Sicherungen so abschließen lassen, dass nur noch Berechtigte an ihre Waffen herankommen".

Das können Sicherungen sein, die nur mit dem richtigen Fingerabdruck gelöst werden oder per Iriserkennung mit einem sogenannten Augenscanner. Dieses Verfahren wird beispielsweise bei der Einreise am Flughafen getestet.

Bei Kurzwaffen wie Pistolen und Revolvern will Schäuble erreichen, "dass nur noch der Berechtigte selbst mit ihnen schießen kann". Darüber habe er "mit den Ländern wie auch mit den Sportschützen und Jägern intensive Gespräche aufgenommen". Eventuell erforderlich Gesetzesänderungen sollten nach Schäubles Worten noch in dieser Wahlperiode erfolgen.

Die Grünen fordern ein Verbot scharfer Waffen für Schießsportler und Sammler. "Sportschützen können ihren Sport mit Luftgewehren oder anderen Waffen ausüben, die weniger gefährlich sind", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth der "Frankfurter Rundschau". Die Gesellschaft müsse nicht tolerieren, "dass Waffenfetischisten riesige private Waffenarsenale auftürmen".

Der CDU-Innenexperte Reinhard Grindel sagte der Zeitung: "Wir müssen darüber diskutieren, ob die Vereine nicht auf das großkalibrige Schießen verzichten können."