Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder soll wieder zur Wahlkampflokomotive für die SPD werden. “Er ist bereit, im Wahlkampf zu helfen“, sagte...

Berlin. Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder soll wieder zur Wahlkampflokomotive für die SPD werden. "Er ist bereit, im Wahlkampf zu helfen", sagte Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier gestern in Berlin. Details seien noch nicht besprochen. Er freue sich, dass Schröder zu dieser Hilfe bereit sei. Zugleich gratulierten Steinmeier und Parteichef Franz Müntefering dem Altkanzler zu dessen 65. Geburtstag, den er heute begeht.

"Du hast Dich und unsere Partei immer gefordert. Aber Deine Politik hat unser Land nach vorn gebracht", schrieb Steinmeier in einem Brief an Schröder. Ausdrücklich hob er das Nein Schröders zum Irakkrieg hervor, das 2003 große Zustimmung im Bundestagswahlkampf gefunden hatte. "Über 15 Jahre haben wir ganz eng Seit' an Seit' gestritten, gekämpft, gerungen", schrieb Steinmeier. Fazit: "In all diesen Jahren hast Du gezeigt: Sozialdemokraten können regieren."

Schröder arbeitet inzwischen für ein deutsch-russisches Gas-Pipeline-Projekt, was ihm den Vorwurf des Lobbyismus eingebracht hat. Außerdem ist er als Berater des Schweizer Verlagshauses Ringier tätig. Er praktiziert auch als Rechtsanwalt in Hannover. Seit Mitte vergangenen Jahres wacht Schröder zudem als "Garantor" über die Investorenvereinbarung zwischen der Schaeffler Gruppe und der Continental AG. Im Winter hat er einen Direktorenposten im Vorstand der britisch-russischen Ölgesellschaft TNK-BP übernommen.