Der Passauer Polizeichef Alois Mannichl kehrt gut drei Wochen nach dem Mordanschlag auf ihn am Mittwoch wieder ins Amt zurück. Mannichl werde die...

Passau/München. Der Passauer Polizeichef Alois Mannichl kehrt gut drei Wochen nach dem Mordanschlag auf ihn am Mittwoch wieder ins Amt zurück. Mannichl werde die Arbeit im vollen Umfang aufnehmen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Niederbayern. Der Polizeichef habe sich nach dem Messerangriff vom 13. Dezember gut erholt und sei deshalb von seinem Arzt gesund geschrieben worden.

In dem bislang ungelösten Fall sucht das bayerische Landeskriminalamt (LKA) nach neuen Hinweisen. Es ließ zunächst offen, ob weiterhin schwerpunktmäßig in der Neonazi-Szene nach dem Täter und eventuellen Helfern gefahndet wird. "Es wird in alle Richtungen ermittelt", sagte LKA-Sprecher Karl-Heinz Segerer in München. Im Umfeld von Mannichls Wohnhaus in Fürstenzell bei Passau seien am Sonntag mehrere Zigarettenkippen sichergestellt worden, sagte Segerer. Die abgebrannten Zigaretten würden nun auf mögliche Spuren untersucht.

Wenige Tage nach der Übernahme der Ermittlungen hatte das LKA noch einmal die Umgebung des Reihenhauses absuchen lassen. Die Gegend sei dabei von 30 Beamten großräumiger als unmittelbar nach der Tat untersucht worden. Die neue Leitung der Sonderkommission wolle ausschließen, dass nicht alle möglichen Spuren gesichert wurden. Die Polizisten hätten auch einen Kinderspielplatz abgesucht. "Möglicherweise haben sich die Täter vorher dort aufgehalten", sagte Segerer. Hinter dem Attentat wird ein Racheakt von Rechtsextremisten vermutet, nachdem der 52 Jahre alte Polizeichef in der Vergangenheit mehrfach gegen Neonazi-Aufmärsche vorgegangen war.

Das LKA hatte nach Weihnachten die Führung der 50-köpfigen Sonderkommission von der Passauer Polizei übernommen. Zuvor hatte es mehrere Rückschläge gegeben. So musste ein aus der rechten Szene stammendes Münchner Ehepaar, das wegen Beihilfe zum versuchten Mord in Untersuchungshaft saß, schon nach wenigen Tagen wieder freigelassen werden. Trotz der Veröffentlichung mehrerer Phantombilder sind der Täter und mögliche Komplizen bisher unbekannt.