Neun Monate vor der Bundestagswahl ist in den Parteien die Debatte über künftige Regierungsbündnisse bereits voll entbrannt. Die Grünen wollen nach...

Berlin. Neun Monate vor der Bundestagswahl ist in den Parteien die Debatte über künftige Regierungsbündnisse bereits voll entbrannt. Die Grünen wollen nach Aussage ihrer Spitzenkandidatin Renate Künast ohne eine Koalitionsaussage in den Bundestagswahlkampf ziehen.

Künast sagte der "Berliner Zeitung": "Es wird keine konkrete Koalitionsaussage geben." Man werde vielmehr mit grünen Inhalten werben und dann sehen, wer die Grünen bei der Umsetzung unterstütze. Skeptisch äußerte sich Künast zu den Chancen für ein neues rot-grünes Bündnis. "Eine rot-grüne Mehrheit sehe ich derzeit nicht." SPD-Chef Franz Müntefering gehe es derzeit eher darum, den Grünen Wechselwähler abspenstig zu machen. Künast zeigte sich offen für neue Bündnisse und schloss diese auch mit der Union nicht aus.

Die SPD sieht zwar mit den Grünen die größten Schnittmengen, will aber nach den Worten ihres Generalsekretärs Hubertus Heil ebenfalls erst nach der Wahl im September die Koalitionsfrage beantworten. Heil sagte im ZDF: "Wir kämpfen natürlich erst mal auch für uns alleine." Die SPD wolle als stärkste Kraft in den Bundestag einziehen.

Die CDU wird laut Generalsekretär Ronald Pofalla für ein Bündnis aus Union und FDP werben. Ob das mit gemeinsamen Wahlveranstaltungen oder mit einer gemeinsamen Koalitionsaussage sein werde, könne jedoch jetzt "kein Mensch guten Gewissens beantworten". Die FDP sollte aus Sicht von Fraktionsvize Birgit Homburger erst kurz vor der Wahl eine Koalitionsaussage treffen.