Natürlich hat der ehrgeizige Wirtschaftsminister in den USA die Chance genutzt, sich in den wenigen Monaten, die ihm bis zur Bundestagswahl noch...

Natürlich hat der ehrgeizige Wirtschaftsminister in den USA die Chance genutzt, sich in den wenigen Monaten, die ihm bis zur Bundestagswahl noch bleiben, in Szene zu setzen. Dass er Kameras nicht ausweicht, mag man ihm vorwerfen. Aber zu Guttenberg ist immerhin eine Abwechslung zu jenen abgehobenen Politikertypen, für die Zugänglichkeit ein Fremdwort ist. Dass er sich in den USA angemessen präsentiert hat, gestehen ihm widerwillig auch seine Gegner zu. Und dass er nicht mit der Nachricht zurückkehrt, dass Opel gerettet ist, kann man ihm schwerlich anlasten. In seinen Gesprächen mit dem Management von General Motors und der US-Administration hat der Minister immerhin eines erreicht: Zugewinn an Klarheit. GM ist also bereit, die europäischen Töchter weitgehend in die Freiheit zu entlassen. Und GM akzeptiert, dass Staatsgeld nur fließt, wenn das Zukunftskonzept stimmt. Bislang hatte der Konzern darauf gesetzt, dass die Mittel aus Deutschland schon fließen werden - in dem Irrglauben, dass die Bundesrepublik sowieso gezwungen sei zu helfen. Zu Guttenberg hat den Spieß jetzt umgedreht. Es sind schon Minister mit weniger von Reisen zurückgekehrt.