Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, hat seine Kritik an Papst Benedikt XVI. verschärft. In einem...

Berlin/Hamburg. Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, hat seine Kritik an Papst Benedikt XVI. verschärft. In einem Interview, das Michel Friedman für das Abendblatt mit Kramer führte, sagte er auf die Frage, ob der Antisemitismus durch die Entscheidung des Papstes zur Rehabilitierung des Holocaust-Leugners Richard Williamson salonfähig werde: "Ja, das ist so." Die Holocaust-Leugner würden sich "jetzt auf den Vatikan, ja auf den Papst persönlich berufen können. Und noch viel mehr: Sie werden argumentieren, dass Holocaust-Leugnung wieder einen Platz in der Gesellschaft hat. Und genau so geäußert werden darf." Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich gestern zufrieden mit der Aufforderung des Vatikans an Williamson, seine Äußerungen zu widerrufen. Das sei ein "wichtiges und gutes Signal".