In den Parteien werden verschiedene Modelle für eine Verschärfung des Waffenrechts diskutiert. Der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz regte an, die Bürger für die Rückgabe illegaler Waffen zu belohnen.

- Dafür könnte eine Art Prämie gezahlt werden, sagte er der "Welt". Die Grünen-Innenpolitikerin Silke Stokar von Neuforn sagte: "Ich bin für eine Abwrackprämie bei illegalen Waffen." Pro Waffe könnte jeder Bürger einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro erhalten.

Andere Pläne, die in der SPD erwogen werden, sehen eine Trennung von Waffen und Munition vor. "Die Aufbewahrung von Schusswaffen ist für Privatpersonen nur in den Vereinshäusern unter zu definierenden Sicherheitsstandards möglich", schlägt ein Entwurf des Polizeipräsidenten a. D. Wolfgang Gunkel vor. Zudem soll die sichere Aufbewahrung der Waffen stärker kontrolliert werden als bisher, wo nur bei berechtigtem Verdacht Kontrollen durchgeführt werden dürfen.

Zu den Ersten, die sich für eine Änderung des Gesetzes starkmachten, gehört der Hamburger SPD-Abgeordnete Christian Carstensen. "Zunächst hieß es, die Gesetze reichten aus", erinnert er sich. Erst als Fraktionschef Peter Struck an den Schauplatz des Amoklaufs von Winnenden reiste, war er überzeugt, dass sich etwas ändern müsse. Selbst die Einführung eines zentralen Waffenregisters wird nun erwogen.

Auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) denkt über Änderungen nach. Denkbar wäre die Einführung von biometrischen Sicherheitssystemen, die den Zugriff auf Waffen erschweren würden. Auf Länderebene möchte etwa der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) ein Verbot von großkalibrigen Waffen für Sportschützen einführen. Dafür gibt es ebenfalls Unterstützung innerhalb der Union. (ctj)