Berlin. In der SPD stoßen die Äußerungen von Bundespräsident Joachim Gauck zur Förderung der erneuerbaren Energien auf Widerspruch. Gaucks Worte seien oberflächlich, sagte die SPD-Umweltpolitikerin Ute Vogt der Zeitung "Die Welt". Seine Kritik sei nicht gerechtfertigt: "Ich erkenne dort weder Planwirtschaft noch ein Übermaß an Subventionen", sagte Vogt.

Gauck hatte in seiner Eröffnungsrede zur Woche der Umwelt die Energiewende als ehrgeiziges Projekt gelobt, zugleich aber vor Fehlsteuerungen gewarnt. "Es wird uns nicht gelingen allein mit planwirtschaftlichen Verordnungen. Schon gar nicht mit einem Übermaß an Subventionen", sagte der Bundespräsident mit Blick auf die Milliardenkosten bei der Förderung von Wind- und Solarenergie.

Gauck hat auch dazu aufgerufen, den "ökonomischen Wert der Natur" stärker zu berücksichtigen: "Es gibt Schätzungen, nach denen allein die weltweit rund 100 000 Naturschutzgebiete jährlich Werte schaffen, die den globalen Umsatz der Automobil- und Stahlindustrie übertreffen." Solche Vergleiche ließen "erahnen, wie wertvoll die Natur auch als Grundlage unserer Wirtschaft ist - und wie wenig wir das bislang berücksichtigen".