Berlin. Trotz ihrer Erfolge bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein kann sich die FDP einer neuen Umfrage zufolge bundesweit nicht stabilisieren. Im gestern veröffentlichten wöchentlichen Wahltrend von "Stern" und RTL sackt die Partei zum zweiten Mal hintereinander um einen Punkt ab und liegt bundesweit nur noch bei vier Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte, in den beiden Bundesländern hätten viele Bürger eine FDP gesehen, "die man wählen kann und die gewinnt". Das habe der Partei auch einen bundesweiten Schub gebracht. Jetzt aber würden wieder FDP-Chef Philipp Rösler und Außenminister Guido Westerwelle im Rampenlicht stehen, die in allen Beliebtheitsskalen die Schlusslichter seien. "Da wenden sich viele potenzielle Wähler ab", sagte Güllner.

Die Unionsparteien CDU und CSU legten in der Umfrage erneut einen Punkt zu und können mit 33 Prozent rechnen. Die SPD kommt unverändert auf 27 Prozent.

Zweiter Verlierer der Woche ist in dieser Umfrage die Piratenpartei, die einen Punkt auf elf Prozent abgibt und damit drei Punkte hinter den Grünen (14 Prozent) liegt, die einen Punkt zulegen konnten. Die Linke verharrt auf ihrem Forsa-Tiefstand von sechs Prozent. Allerdings wurde die Umfrage vor dem vom Flügelstreit dominierten Linken-Parteitag erhoben.

In einer Umfrage des Instituts YouGov für die "Bild"-Zeitung, die während und nach dem Parteitag erhoben wurde, sackte die Partei dagegen sogar um einen Punkt auf nur noch vier Prozent ab. Auch in dieser Erhebung verliert die Piratenpartei einen Punkt auf sieben Prozent. Unionsparteien und SPD legen in dieser Umfrage je einen Punkt auf 34 bzw. 27 Prozent zu, Grüne und FDP stehen demnach unverändert bei 14 bzw. fünf Prozent. Forsa befragte Ende Mai 2000 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte, YouGov Anfang Juni 2019 Wahlberechtigte.