Berlin. Ein Staatsbesuch führt Bundespräsident Joachim Gauck in dieser Woche nach Israel und in die palästinensischen Gebiete. Gauck, der gestern von Berlin nach Jerusalem reiste, will im Nahen Osten ein Zeichen der Solidarität mit Israel setzen und zugleich das nachhaltige Engagement Deutschlands für den Aufbau eines Palästinenserstaates betonen. Lebensgefährtin Daniela Schadt begleitet den Bundespräsidenten auf der viertägigen Reise.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland setzt große Hoffnungen in die Reise Gaucks. Präsident Dieter Graumann, der Gauck ebenfalls begleitet, sprach von einer großen Chance zur Verstärkung der Freundschaft beider Länder. Es sei ein richtiges Signal, dass das Staatsoberhaupt schon in den ersten Wochen nach seiner Amtsübernahme nach Israel reise. Graumann erinnerte an die historische Verantwortung der Deutschen gegenüber Israel. Er wünsche sich "nicht nur eine verordnete Freundschaft, sondern eine in den Herzen der Menschen verankerte". Es wäre eine "wunderschöne Sache", wenn Gaucks Besuch dazu beitragen könne.

Heute trifft das Staatsoberhaupt in Jerusalem zunächst mit seinem israelischen Amtskollegen Schimon Peres zusammen, der Gauck eingeladen hatte. Peres hatte nach Angaben des Bundespräsidialamts den Besuch vom Antritts- zum Staatsbesuch "hochgestuft". Am Donnerstag will der Bundespräsident auch in die palästinensischen Gebiete reisen. Gaucks Vorgänger Christian Wulff hatte im November 2010 Israel besucht und dabei ebenfalls einen Abstecher in die palästinensischen Gebiete unternommen.