Berlin bewilligt 750 000 Euro für vier Projekte in der Hansestadt - auch das Schauspielhaus profitiert

Berlin. Häufig kommt es nicht vor, dass Regierung und Opposition gemeinsam an einem Strang ziehen. Im aktuellen Fall aber hat die Zusammenarbeit der beiden Hamburger Bundestagsabgeordneten Rüdiger Kruse (CDU) und Johannes Kahrs (SPD) in Berlin nicht nur funktioniert, sondern auch Geld für die Hansestadt eingebracht. Die Parlamentarier sind Mitglieder des Haushaltsausschusses und haben nach eigenen Worten erreicht, dass 750 000 Euro aus einem bundesweiten Denkmal-Sonderschutzprogramm für vier Projekte an der Elbebereitgestellt werden.

So fließen für die Turmsanierung der neogotischen Kreuzkirche am Hohenzollernring 130 000 Euro aus Berlin, die Denkmalpflege der St.-Petri-Kirche in Altona wird mit 50 000 Euro gefördert. "Eine Kirche ist nicht nur für das Stadtbild, sondern auch für den Charakter des jeweiligen Stadtteils von großer Bedeutung. Oft fehlt aber das Geld für Sanierungen", betonte Kruse, der auch der für das Sonderprogramm zuständige Berichterstatter der Unionsfraktion im Haushaltsausschuss ist. Insgesamt wurden am Mittwochabend Mittel in Höhe von rund 28,5 Millionen Euro beschlossen. "Diese Mittel kommen einer Vielzahl von Denkmälern im ganzen Land zugute, von Passau bis nach Hamburg."

Am Hamburger Hafen werden die historischen "50er Schuppen" mit frischem Geld bedacht. Der Bund beteiligt sich mit 320 000 Euro an der Sanierung des Kopfgebäudes K-51 B. Kruse und Kahrs wünschen sich hier nach dem Vorbild großer deutscher Industriemuseen ein Hafen-Erlebnismuseum, das bisher allerdings in erster Linie an den zu erwartenden Kosten gescheitert ist. Die neuen Mittel sind hierfür jedoch allerhöchstens ein kleiner Anfang: Das Projekt wird insgesamt auf rund 60 Millionen Euro taxiert.

Schließlich kann sich auch das Schauspielhaus über eine kleine Finanzspritze freuen. Hier wird die Sanierung aus der Hauptstadt mit einer viertel Million Euro gefördert. Ab 1. Juni wird das Haus auf die Renovierung und die Sanierung der Bühnenmaschinerie vorbereitet, der Zuschauerraum wird umgebaut. 16,5 Millionen Euro hat der Hamburger Senat dafür zur Verfügung gestellt; bis Oktober 2013 sollen die Umbauarbeiten laufen. "Das Schauspielhaus ist das schönste Theater, das wir in Hamburg haben. Mit dem Geld aus Berlin können wir die Außenwirkung deutlich attraktiver machen", sagte Kahrs. Da der Kulturetat in Hamburg insgesamt nicht allzu üppig sei, könne Berlin der Hansestadt hier gut unter die Arme greifen.