Hamburg/Berlin. Die Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) hat Spekulationen der FDP zurückgewiesen, sie sei mitverantwortlich für das Chaos beim Bau des Berliner Großflughafens. "Frau Kisseler kann gar nicht im Mai 2003 entschieden haben, bei dem Flughafenbau in Berlin auf einen Generalunternehmer zu verzichten, da sie erst 2006 Chefin der Senatskanzlei in Berlin wurde", sagte ihr Sprecher Enno Isermann dem Abendblatt. Die Steuerung aus staatlicher Hand gilt als mögliche Ursache für die Verzögerungen und Kostensteigerungen bei dem Milliardenprojekt. Die Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Sylvia Canel hatte die Frage aufgeworfen, ob Kisseler diese Entscheidung getroffen habe. Zudem hatte Canel gemutmaßt, dass Kisseler sich als Kultursenatorin von dem Generalunternehmer für die Elbphilharmonie, dem Baukonzern Hochtief, trennen wolle.

Die Fälle seien nicht vergleichbar, sagte Isermann. In Hamburg sei ja "derzeit zu erleben, dass auch der Bau eines Großprojektes zusammen mit einem Generalunternehmer seine Tücken hat". Beim Thema Elbphilharmonie gibt es seit Jahren Streit über Verzögerungen und Kostensteigerungen. Zuletzt hatte die Stadt dem Baukonzern Hochtief eine Frist bis zum 31. Mai gesetzt, um am Saaldach weiterzuarbeiten. Andernfalls prüfe man die Kündigung der Verträge.

Derweil hat die Brandenburger Staatskanzlei Vertuschungsvorwürfe im Zusammenhang mit der verschobenen Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg als "absurd" zurückgewiesen. Regierungssprecher Thomas Braune sagte, von der Absage des Eröffnungstermins im Juni sei der Aufsichtsrat am 7. Mai überrascht worden. Die "Berliner Morgenpost" berichtete dagegen, die Staatskanzlei von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sei darüber informiert, dass der Eröffnungstermin gefährdet war.