Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gab das neuen Datum für die Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg mit: Erst am 17. März 2013 soll der Betrieb aufgenommen werden. Jetzt wird über die Schuldfrage gestritten. Die CDU sieht die Verantwortung bei Ministerpräsident Matthias Platzeck.

Potsdam. Die Aufarbeitung des Flughafen-Desasters darf sich aus Sicht der oppositionellen CDU in Brandenburg nicht auf die Arbeitsebene beschränken. Die eigentliche Verantwortung trage Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft, sagte der Vize-Fraktionschef im Landtag und CDU-Generalsekretär Dieter Dombrowski am Donnerstag. „Platzeck hat die Geschäftsführung nicht ausreichend kontrolliert oder die Bürger über das Ausmaß der Probleme am BER aufgrund seiner Ahnungslosigkeit getäuscht.“ Für seine Fehler müssten die Steuerzahler zahlen. Die Entlassung des Technik-Geschäftsführers Manfred Körtgen sei ein bloßes Bauernopfer.

+++ Eröffnungstermin des Berliner Flughafens geplatzt +++

Der brandenburgische FDP-Landesvorsitzende und verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Gregor Beyer, begrüßte die Aufsichtsratsbeschlüsse. Mit dem neuen Eröffnungstermin 17. März 2013 bestehe Planungssicherheit, dieser müsse allerdings unbedingt eingehalten werden, sagte Beyer. Auch sei richtig, dass Geschäftsführer Körtgen mit seiner Entlassung die Konsequenzen der von ihm verantworteten Versäumnisse zu tragen habe. Körtgen sei anscheinend schon langfristig davon ausgegangen, dass der Termin für die Eröffnung des Airports nicht zu halten war, meinte Beyer. Dies habe der Manager in einer Sitzung des Infrastrukturausschusses im Landtag erkennen lassen.

+++ Flughafen-Desaster: Wowereit wird ausgelacht +++

Auf Druck der Opposition kommt der Landtag am kommenden Montag zu einer Sondersitzung zusammen, in der Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) eine Regierungserklärung zu dem Flughafen-Debakel abgeben wird. In ihr müsse der Ministerpräsident alle Missstände aufklären und sich seiner Verantwortung stellen, forderte Dombrowski. Der lange Zeitraum bis zum nächsten Eröffnungstermin offenbare das wahre Ausmaß der Probleme. (dpa)