Berlin. Ehemalige politische Gefangene in der DDR haben dem schwedischen Möbelkonzern Ikea Gespräche angeboten. Es sei schlimm, dass Ikea damals Zwangsarbeiter in den DDR-Gefängnissen als billige Arbeitskräfte benutzt habe, erklärte der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Rainer Wagner, in Berlin. "Umso mehr begrüßen wir das Verhalten der heutigen Konzernspitze, die dem Vernehmen nach an einer ernsthaften Aufarbeitung dieses Teils der Konzerngeschichte interessiert ist."

Ikea nehme damit eine Vorreiterrolle ein. Denn das schwedische Möbelhaus sei bei Weitem nicht das einzige westliche Unternehmen gewesen, für das DDR-Zwangsarbeiter geschuftet haben. Laut der Stasi-Unterlagenbehörde hat es eine ganze Reihe von westlichen Unternehmen gegeben, die mit der DDR Produktionsverträge abgeschlossen hatten. Zu der Zwangsarbeit wurden auch politische Gefangene eingesetzt. Nach Erkenntnissen der Stasi-Unterlagenbehörde war solche Arbeit für Häftlinge in der DDR an der Tagesordnung.