Unter Philipp Rösler schaffen es die Liberalen aus dem Tief. Die SPD sackt weiter ab

Berlin. Nach der Wahl von Philipp Rösler an die Spitze der Bundes-FDP schaffen es die Liberalen wieder aus dem Umfragetief heraus. Im wöchentlichen Wahltrend des Magazins "Stern" und des Senders RTL legten sie um zwei Prozentpunkte zu und kommen nun wieder auf fünf Prozent. Zuletzt hatten die Liberalen diesen Wert Ende März erzielt. Befragt wurden 2502 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger vom 16. bis 11. Mai, also nach der Wahl Röslers zum Parteichef und vor der Bürgerschaftswahl in Bremen, bei der die Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten.

Die SPD verlor in der Forsa-Umfrage einen Punkt und fällt damit zum zweiten Mal binnen vier Wochen auf ihr Jahrestief von 21 Prozent. Die Werte der anderen Parteien blieben gleich: Die Union kommt wieder auf 32 Prozent, die Grünen auf 26 und die Linke auf neun Prozent. Für sonstige Parteien wollen sich sieben Prozent der Wähler entscheiden. Grün-Rot hat danach mit zusammen 47 Prozent einen Vorsprung von 10 Punkten vor dem Regierungslager aus Union und FDP, die jetzt zusammen auf insgesamt 37 Prozent kommen.

Forsa-Chef Manfred Güllner machte für das schlechte Abschneiden der CDU bei der Wahl in Bremen die abrupte Kehrtwende in der Energiepolitik verantwortlich, die von den Wählern der Union nicht akzeptiert werde. Dem "Stern" sagte er: "Dieser Schwenk war eine hysterische, panische Reaktion auf Fukushima. Wenn Umweltminister Röttgen dann noch erklärt, der Atomausstieg entscheide über die CDU als Volkspartei, versetzt er seiner Partei den letzten Stoß." Die Energiewende trage auch zur Sympathiewelle für die Grünen bei. Güllner: "Wer aussteigen möchte, wählt das Original."