Berlin. Nach dem verpassten Wiedereinzug in die Bremer Bürgerschaft rechnet die FDP-Spitze mit einer längeren Durststrecke für die Partei. "Vertrauen zurückzugewinnen, das geht nicht von heute auf morgen", sagte der neue FDP-Chef Philipp Rösler gestern nach Beratungen der FDP-Gremien in Berlin. Was man eineinhalb Jahre erlebt habe, könne nicht in einer Woche gedreht werden. "Jetzt geht erst die Arbeit los", appellierte Rösler an seine Partei. Auch Generalsekretär Christian Lindner sieht die Liberalen vor einem weiten Weg. "Das wird noch einige Zeit brauchen, bis wir in der neuen Aufstellung auch wieder Vertrauen gewonnen haben", sagte Lindner im Hörfunksender MDR Info.

Nach wochenlangen Querelen hatten sich die Liberalen Mitte Mai auf einem Parteitag in Rostock personell neu aufgestellt. Rösler folgte auf den langjährigen Parteichef Guido Westerwelle. Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen am Sonntag kam die FDP laut offizieller Hochrechnung von gestern Nachmittag auf 2,5 Prozent. 2007 erreichte die Partei noch sechs Prozent. Das offizielle Wahlergebnis steht voraussichtlich erst morgen fest.