Zeitung: Neues Konzept der Bundewehr sieht mindestens 170 000 Soldaten vor

Ulm. Die Bundeswehr soll sich wieder hauptsächlich auf die Landesverteidigung konzentrieren. Wie die "Südwest Presse" berichtet, steht dies nach Angaben von Berliner Verteidigungspolitikern in dem Konzept zur Bundeswehrreform, das Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) am kommenden Mittwoch vorstellen will. Die Teilnahme an Einsätzen zur internationalen Krisenbewältigung, die in den vergangenen Jahren als Hauptziel betrachtet wurde, soll diesen Informationen zufolge an die zweite Stelle des Aufgabenkatalogs rücken.

Angeblich werde auch daran gedacht, ein Konzept zur Luft- und Raketenabwehr zu erarbeiten. Die künftige Truppenstärke solle nicht unter 170 000 Zeit- und Berufssoldaten sinken und könnte um bis zu 15 000 freiwillige Wehrdienstleistende ergänzt werden. Neu aufgebaut werden solle ein "Heimatschutz", der auch Reservisten einbezieht. Er solle bei Naturkatastrophen im Inland eingesetzt werden.

Nach Ansicht von Verteidigungspolitikern der Koalitionsfraktionen soll der Etat der Bundeswehr von den Kosten der Bundeswehreinsätze entlastet werden. "Das würde klarmachen, dass Auslandseinsätze nicht nur eine Angelegenheit der Bundeswehr sind, die sie aus ihrem Etat schwitzen muss, sondern eine Aufgabe der Bundesrepublik Deutschland insgesamt", sagte der Experte der Unionsfraktion, Ernst-Reinhard Beck, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Die FDP-Obfrau im Verteidigungsausschuss, Elke Hoff, begrüßte die Idee. "Wir brauchen für das Gelingen der Bundeswehrreform finanzielle Spielräume. So könnten zum Beispiel Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung finanziert werden."