Ministerin Schavan (CDU) sieht Bologna-Reform auf gutem Weg

Berlin. Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) will berufsbegleitende Master-Studiengänge vorantreiben. Die Ministerin kündigte bei der zweiten nationalen Bologna-Konferenz in Berlin an, der Bund werde in den kommenden Jahren 250 Millionen Euro für einen Wettbewerb zur Verfügung stellen, um neue Konzepte für solche Studienangebote zu entwickeln.

Den Umbau der Hochschulen im Zuge der sogenannten Bologna-Reform sieht Schavan auf einem guten Weg. Dabei werden die Studiengänge europaweit auf Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt. Seitdem habe sich die Mobilität der Studenten bei Auslandsaufenthalten verdoppelt, in Deutschland sei das Ziel einer größeren Bereitschaft zum Wechsel der Uni aber noch nicht erreicht, sagte die Ministerin. Sie wies Kritik zurück, den Studenten werde der Zugang zum Master-Studium erschwert. Es bestehe "bundesweit kein Mangel an Masterplätzen".

Nach Angaben des Präsidenten der Kultusminister-Konferenz, Bernd Althusmann, gab es im Wintersemester 2010/2011 in nur knapp einem Viertel der mehr als 4700 Master-Studiengänge Zulassungsbeschränkungen. Von den bundesweit mehr als 32 000 Master-Studienplätzen seien mehr als 6000 nicht besetzt gewesen. Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Marion Wintermantel, verwies auf eine starke Belastung der Hochschulen durch die Reform: "Wenn wir das alles sehr gut machen wollen, brauchen wir dringend neues Personal." In den kommenden Jahren sei von einem "drastischen Anstieg" bei den Master-Studenten auszugehen, warnte Andreas Keller von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.