Hamburg. Mehr als 30 Jahre lang war er im Hamburger Abendblatt die Stimme des sozialen Gewissens. Wenn es darum ging, auf die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen aufmerksam zu machen, die Schwachpunkte der Renten- und Arbeitslosenversicherungen aufzuzeigen, neue Tarifverträge zu bewerten oder an die gesellschaftliche Verantwortung zu appellieren, dann war Klaus Kramer ein fachkundiger Berichterstatter und Kommentator. Am vergangenen Sonnabend ist der langjährige Ressortleiter der Politikredaktion des Hamburger Abendblatts im Alter von 77 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Klaus Kramer war von 1960 bis 1996 Redakteur beim Hamburger Abendblatt. Angefangen hatte der studierte Volkswirt als Wirtschafts- und Schifffahrtsredakteur bevor er in das Ressort Politik wechselte.

"Wer Minister und Abgeordnete reden hört, hört nur noch vom Zwang zum Sparen, Kürzen, Kassieren, Schuldenmachen und Steuernerhöhen", schrieb Klaus Kramer - so aktuell wie heute - in einem seiner letzten Artikel 1996 unter der Überschrift "Beherrscht vom Geld" im Abendblatt.

In dem Jahr ging Klaus Kramer in den Ruhestand und genoss, was ihm schon immer wichtig war in seinem Haus in der Nähe von Husum: seine Familie, seine Pferde, die Natur und viel Bewegung. Bis zuletzt spielte er noch aktiv Fußball und bekam das 30. Goldene Sportabzeichen verliehen.