Bundeskanzlerin, Außenminister und Entwicklungsminister absolvieren internationalen Reisemarathon

Berlin. Nach den Euro-Rettungs- und Spardebatten ist während der Pfingstfeiertage im Bundeskabinett das Reisefieber ausgebrochen: Den Auftakt machte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) mit einer dreitägigen Nahost-Tour nach Jordanien, Ägypten, in den Libanon und nach Syrien. Auf seiner bislang längsten Reise in dieser Region warb Westerwelle um Unterstützung für den Friedensprozess.

Der FDP-Chef rief "alle Beteiligten mit gutem Willen" auf, die Bemühungen für direkte Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern nicht zu blockieren. Im Libanon deutete er an, dass die Bundesregierung zu einer Verlängerung des deutschen Marine-Einsatzes gegen radikalislamische Waffenschmuggler bereit ist. In der Nacht zu Montag kehrte Westerwelle wieder nach Deutschland zurück.

Kurz nach der Rückkehr des Außenministers brach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer mehrtägigen Reise in die Golfregion auf. Gestern Nachmittag traf sie in Begleitung hochrangiger Wirtschaftsvertreter in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein. Heute fliegt die Delegation nach Saudi-Arabien weiter, wo Merkel am Abend von König Abdullah mit militärischen Ehren empfangen werden soll. Für morgen ist in Dschidda unter anderem ein runder Tisch mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie deutschen und saudi-arabischen Unternehmern geplant. Am Donnerstag geht diese Reise weiter nach Doha, der Hauptstadt Katars, dann nach Bahrain, der letzten Etappe von Merkels Reise.

Auch ihr Entwicklungsminister Dirk Niebel ist dieser Tage ausgeflogen: Der FDP-Politiker befindet sich derzeit auf einer einwöchigen Reise durch Haiti, die Dominikanische Republik und Guatemala. Unter anderem besichtigt der Minister im haitianischen Erdbebengebiet Kinderhilfszentren. Auf seiner Reise will Niebel über den Wiederaufbau nach dem Erdbeben reden. Auch Klimaschutz und die Armutsbekämpfung stehen auf der Themenliste des Ministers.