Berlin. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen stellt sich der Deutsche Gewerkschaftsbund neu auf: Auf dem Bundeskongress in Berlin beschlossen die 400 Delegierten mit großer Mehrheit eine neue Satzung. Demnach wird sich der DGB deutlich verschlanken, unter anderem sollen dem geschäftsführenden Bundesvorstand ab 2014 nur noch vier statt bislang fünf Mitglieder angehören. Die alte Satzung war 1971 beschlossen worden.
Der DGB hatte 1991 noch 11,8 Millionen Mitglieder, aktuell sind es 6,3 Millionen. Die neue Satzung soll am 1. Juni in Kraft treten.
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer, der am Montag für vier weitere Jahre im Amt bestätigt wurde, hatte bereits angekündigt, seine große Aufgabe sei in der kommenden Amtszeit, den Gewerkschaftsbund stärker zu strukturieren und Einsparungen vorzunehmen. Das Ziel sei aber, Entlassungen und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. "Es wird sehr harte Einschnitte geben", teilte er jedoch mit.
Sommer erklärte, trotz geringerer materieller Ressourcen solle durch die neue Satzung die "effektive Handlungsfähigkeit" des Dachverbandes gesichert werden. Man benötige eine "an den harten Realitäten der Einnahmen- und Mitgliederentwicklung der Gewerkschaften orientierte schlanke und schlagkräftige Struktur". Das Nebeneinander der verschiedenen Ebenen müsse überwunden werden.
(apn)