Dagegen sind die Vorwürfe wegen Missbrauchs nicht länger haltbar

Ingolstadt. Im Unterschied zu Prügel- und Untreuevorwürfen ist der Missbrauchsverdacht gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa (69) hinfällig. Die Ingolstädter Staatsanwaltschaft stellte am Freitag Ermittlungen aufgrund einer Anzeige mangels Tatverdacht ein. Das Bistum Augsburg hatte entsprechende Hinweise an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

Für den Sonderermittler der Katholischen Waisenhausstiftung Schrobenhausen, Rechtsanwalt Sebastian Knott, steht dagegen fest, dass Mixa in den 1970er und 1980er Jahren Heimkinder verprügelt hat. Dabei habe der damalige Stadtpfarrer von Schrobenhausen Fäuste, Stöcke sowie in einem Fall auch einen Gürtel benutzt, erklärte der Ingolstädter Rechtsanwalt bei der Vorlage seines "vorläufigen Abschlussberichts" in Schrobenhausen.

Der Bischof hat nach längerem Abstreiten jeglicher Gewalt bisher nur eingeräumt, möglicherweise Ohrfeigen verteilt zu haben. Der Sonderermittler legt seiner Bewertung die Vorwürfe ehemaliger Heimkinder sowie Angaben einer ihrer Vertrauenspersonen zugrunde. Es gebe für ihn keinen Grund, an der Glaubhaftigkeit der Aussagen zu zweifeln, erklärte Knott. Auch die Mallersdorfer Schwestern hätten in dem Heim Kinder misshandelt.

Vor einer Woche hatten Medien auch über Missbrauchsvorwürfe gegen Mixa berichtet, die sich auf dessen Amtszeit als Bischof von Eichstätt (1996 bis 2005) bezogen. Mitarbeiter der Diözese hatten dem Bistum Augsburg diesbezügliche Hinweise gegeben. Einen Tag später nahm Papst Benedikt XVI. Mixas Rücktrittsgesuch an. Doch an der Substanz dieser Vorwürfe gab es frühzeitig Zweifel. So dementierte ein als Opfer in einem Internetportal genannter junger Mann die Darstellung ebenso wie Mixa selbst.