Duisburg. Der Abstimmerfolg der rechtspopulistischen Gruppierung "Pro NRW" am Sonntag muss nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Andreas Blätte von der Universität Duisburg-Essen "sehr aufmerksam beobachtet" werden. Die Rechtsaußen-Partei, die erstmals bei einer Landtagswahl antrat, hatte 1,4 Prozent der Stimmen erhalten. Pro NRW weise starke regionale Differenzen auf, sagte Blätte. In Gelsenkirchen und Duisburg hätten knapp vier Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen den Rechtspopulisten gegeben, in Köln 2,4 Prozent.

Die Gruppierung habe vor allem in Gebieten mit hohem Migrantenanteil und einer schwierigen arbeitsmarktpolitischen Situation einen in der Bevölkerung bestehenden Unmut aufgegriffen. "Pro NRW hat gezielt Ressentiments gegen Muslime geschürt", sagte der Wissenschaftler.

Die rechtsextreme NPD, die im Vergleich zur Landtagswahl 2005 von 0,9 auf 0,7 Prozent der Stimmen zurückfiel, habe mit ihrer extrem nationalen und völkischen Ideologie hingegen vermutlich Wähler eher abgeschreckt. "Pro NRW geht nicht so weit und dürfte für einige eine softe Variante dargestellt haben", sagte Blätte.