Haltbarkeit läuft 2011 ab. Nun droht den Bundesländern ein Verlust von 236 Millionen Euro

Berlin. Alle Verhandlungen über den Verkauf von Schweinegrippe-Impfdosen sind bislang gescheitert - jetzt droht den Bundesländern ein Verlust von rund 236 Millionen Euro. "Die Chancen, den Impfstoff doch noch verkaufen zu können, werden natürlich mit jedem Tag geringer", sagte der Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums, Thomas Spieker, und bestätigte damit einen Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

Laut neuesten Zahlen sitzen die Bundesländer noch auf mindestens 28,3 Millionen von ursprünglich 34 Millionen gekauften Dosen mit einem Preis von 8,33 Euro brutto pro Dosis. Daraus errechnet sich derzeit ein möglicher Verlust von bis zu 236 Millionen Euro für die Länder. Und ewig können die Impfdosen nicht aufbewahrt werden: "Im Schnitt läuft die Haltbarkeit der Impfdosen im Herbst 2011 ab", heißt es im Ministerium.

Niedersachsen, das im Moment den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz der Länder hat, hatte im Namen aller 16 Bundesländer seit Januar nach Abnehmern für den Impfstoff gesucht. Zunächst zeigten zwar etliche Staaten wie Albanien, Moldawien, Mazedonien, Kosovo und die Mongolei Interesse, doch als weltweit die Angst vor der Schweinegrippe rapide sank, kam kein Verkauf zustande.

Nun hoffen die Länder, wenigstens einen Teil des Serums im Herbst wieder zu Geld machen zu können: Experten des Bundes prüften, ob der Impfstoff auch gegen die saisonale Grippe eingesetzt werden könne.