Generalleutnant Werner Freers fordert auch eine Verstärkung der Kampftruppen

Berlin. Nach dem Tod von sieben deutschen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan im April hat nun auch der neue Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Werner Freers, Kritik an der Ausrüstung der Soldaten geübt. "Die Bundeswehr muss so ausgestattet sein, dass sie eng dran ist an den technologischen Entwicklungen", sagte Freers gestern in Berlin.

Die Soldaten dürften nicht das Gefühl vermittelt bekommen, sie erhielten Material zweiter Klasse. Der Fokus der nächsten Jahre müsse laut Freers neben der Modernität des Materials auf der Beschleunigung interner Prozesse liegen. "Wir müssen den Willen und den Mut haben, eingespielte Verfahren zu überwinden." Das Heer hänge dabei nicht an "alten Zöpfen".

Außerdem fordert Freers eine deutliche Vergrößerung der Kampftruppen der Bundeswehr. Er halte die Aufstellung von sechs zusätzlichen Infanterie-Bataillonen für sinnvoll, um die Durchhaltefähigkeit in Auslandseinsätzen wie in Afghanistan zu stärken. "Die Stabilisierung der Infanterie muss im Vordergrund stehen", sagte Frees.

Bei der Auswahl des Materials dürfe zudem nicht nach dem Maßstab des geringsten finanziellen Einsatzes geurteilt werden. "Ich bin jedoch froh, dass wir eine politische Führung haben, die die Tore aufstoßen will zu einer größeren Einsatzorientierung."

Erst vor kurzem wurde bekannt, dass der neue Kampfhubschrauber Tiger wegen technischer Probleme vorerst nicht in Afghanistan zum Einsatz kommen kann.