Berlin. Nicht mehr einladen, sagen User, nachdem AfD-Politikerin Weidel aus einer ZDF-Sendung stürmte. Sie sollte sich von Höcke distanzieren.

Mit Häme und Genugtuung reagierten viele Twitter-User darauf, dass AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel eine Sendung im ZDF verließ. In „Wie geht’s, Deutschland?“ sollte sie mit anderen Politikern diskutieren.

CSU-Mann Andreas Scheuer hatte Weidel in der Live-Sendung aufgefordert, sich vom offen rechtsradikal argumentierenden AfD-Kollegen Björn Höcke zu distanzieren, der seinen Wahlkreis in Thüringen hat. Daraufhin verließ Weidel das Studio.

Weidel gibt Moderatorin Slomka die Schuld

Kurze Zeit später nannte sie in einem Statement die Moderation von Marietta Slomka als Grund für ihren Abgang. Die sei „parteiisch und vollkommen unprofessionell“ gewesen. Das Verhalten von Slomka diene nicht der demokratischen Willensbildung, argumentierte Weidel und warb gleich noch dafür, die Rundfunkgebühren zu verweigern.

Als Gäste waren neben Weidel und Scheuer auch Ursula von der Leyen (CDU), Heiko Maas (SPD), Katja Kipping (Die Linke), Jürgen Trittin (Die Grünen) und Katja Suding (FDP) geladen.

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Im Netz kamen viele Nutzer in Sachen Weidel-Abgang zum gleichen Schluss: Reine Inszenierung. Wir haben einige Reaktionen gesammelt. (aba)

Die größten Talkshow-Eklats im TV

In TV-Talkshows soll gestritten werden – um das beste Argument. Da kann es auch vorkommen, dass einer keine Lust mehr hat. Und geht. Kein Politiker saß so oft in Talkshows wie Wolfgang Bosbach. Doch am 12. Juli 2017 hatte der CDU-Politiker keine Lust mehr auf „Maischberger“. Er stand auf und ging mitten in der Sendung. Grund war die linke Politikerin Jutta Ditfurth, die sich während der Diskussion zu den G20-Krawallen in Hamburg nach Bosbachs Meinung „in geradezu unverschämter Weise“ zu Wort gemeldet hatte. „Herr Bosbach, bleiben Sie bitte bei uns“, versuchte Gastgeberin Sandra Maischberger noch, den Christdemokraten zu stoppen. Doch Bosbach war nicht mehr zu stoppen.
In TV-Talkshows soll gestritten werden – um das beste Argument. Da kann es auch vorkommen, dass einer keine Lust mehr hat. Und geht. Kein Politiker saß so oft in Talkshows wie Wolfgang Bosbach. Doch am 12. Juli 2017 hatte der CDU-Politiker keine Lust mehr auf „Maischberger“. Er stand auf und ging mitten in der Sendung. Grund war die linke Politikerin Jutta Ditfurth, die sich während der Diskussion zu den G20-Krawallen in Hamburg nach Bosbachs Meinung „in geradezu unverschämter Weise“ zu Wort gemeldet hatte. „Herr Bosbach, bleiben Sie bitte bei uns“, versuchte Gastgeberin Sandra Maischberger noch, den Christdemokraten zu stoppen. Doch Bosbach war nicht mehr zu stoppen. © dpa | Melanie Grande
„Ufos, Engel und Außerirdische“ lautete das Thema am 30. Oktober 2007 bei „Maischberger“. Mit dabei: Die schräg-schrille Rocksängerin Nina Hagen, esoterischen Ausflügen nie ganz abgeneigt. Dem ebenfalls zur Runde gehörenden ZDF-Wissenschaftsmoderator Jochen Bublath reichte es irgendwann. Nach heftigen Wortwechseln mit Hagen verließ er die Sendung. Hagen hatte sich überzeugt gezeigt, dass es Ufos gibt. Nachdem der promovierte Physiker Bublath das bezweifelt hatte, reagierte die Sängerin aufgebracht. „Mir wird schlecht, wenn ich neben solchen Menschen sitzen muss, die alles ins Lächerliche ziehen“, sagte sie und nannte Bublath ein „Alien-Geschöpf“. Daraufhin wechselte Nina Hagen den Sitzplatz. Nach etwa einer Stunde ging Bublath aus dem Studio.
„Ufos, Engel und Außerirdische“ lautete das Thema am 30. Oktober 2007 bei „Maischberger“. Mit dabei: Die schräg-schrille Rocksängerin Nina Hagen, esoterischen Ausflügen nie ganz abgeneigt. Dem ebenfalls zur Runde gehörenden ZDF-Wissenschaftsmoderator Jochen Bublath reichte es irgendwann. Nach heftigen Wortwechseln mit Hagen verließ er die Sendung. Hagen hatte sich überzeugt gezeigt, dass es Ufos gibt. Nachdem der promovierte Physiker Bublath das bezweifelt hatte, reagierte die Sängerin aufgebracht. „Mir wird schlecht, wenn ich neben solchen Menschen sitzen muss, die alles ins Lächerliche ziehen“, sagte sie und nannte Bublath ein „Alien-Geschöpf“. Daraufhin wechselte Nina Hagen den Sitzplatz. Nach etwa einer Stunde ging Bublath aus dem Studio. © picture-alliance/ dpa | dpa Picture-Alliance / WDR/Kohr
Nicht ganz freiwillig war der Abgang von Eva Herman am 9. Oktober 2007 aus der Talkshow
Nicht ganz freiwillig war der Abgang von Eva Herman am 9. Oktober 2007 aus der Talkshow "Johannes B. Kerner". Herman hatte in ihrem Buch „Das Prinzip Arche Noah“ die Familienpolitik im Nationalsozialismus thematisiert – in sehr umstrittener Weise. Kurz zuvor hatte der NDR der „Tagesschau“-Sprecherin deshalb gekündigt. Als sich Herman auch bei Kerner nicht von den Thesen distanzierte, begehrten die anderen Talkgäste Senta Berger und Margarethe Schreinemakers auf. Kerner bat die Autorin daraufhin, zu gehen. Herman kam diesem Wunsch dann auch umgehend nach. © picture-alliance/ dpa | dpa Picture-Alliance / Kay Nietfeld
Bernd Lucke – er war früher Vorsitzender der AfD – ist heute kaum noch im Fernsehen zu sehen. Das war mal anders. Am 27. Februar 2014 etwa war Lucke zu Gast im „Studio Friedman“ beim Sender N24. Als Moderator Michel Friedman Lucke mehrfach mit Zitaten und Vorwürfen konfrontierte, bei denen es um rechtslastige Positionen der AfD ging, wurde es Lucke zuviel. „Diese Art der Diskussion geht nicht“, schnaubte er und verließ wütend das Studio.
Bernd Lucke – er war früher Vorsitzender der AfD – ist heute kaum noch im Fernsehen zu sehen. Das war mal anders. Am 27. Februar 2014 etwa war Lucke zu Gast im „Studio Friedman“ beim Sender N24. Als Moderator Michel Friedman Lucke mehrfach mit Zitaten und Vorwürfen konfrontierte, bei denen es um rechtslastige Positionen der AfD ging, wurde es Lucke zuviel. „Diese Art der Diskussion geht nicht“, schnaubte er und verließ wütend das Studio. © imago/Eibner | imago stock&people
Die Autorin und Abtreibungsgegnerin Karin Struck saß am 3. Juli 1992 in der „NDR Talk Show“. Mit dabei auch Angela Merkel, damals Frauenministerin, und natürlich Moderator Wolf Schneider. Mit beiden geriet Struck aneinander, sie fiel ihren Mit-Diskutanten immer wieder ins Wort. „Keine allgemeinen Schwabbeleien“ fuhr sie beispielsweise Merkel an. Irgendwann flog ein Glas ins Publikum und Struck riss sich das Mikro samt Kabel vom Leib. Und stürmte aus dem Studio.
Die Autorin und Abtreibungsgegnerin Karin Struck saß am 3. Juli 1992 in der „NDR Talk Show“. Mit dabei auch Angela Merkel, damals Frauenministerin, und natürlich Moderator Wolf Schneider. Mit beiden geriet Struck aneinander, sie fiel ihren Mit-Diskutanten immer wieder ins Wort. „Keine allgemeinen Schwabbeleien“ fuhr sie beispielsweise Merkel an. Irgendwann flog ein Glas ins Publikum und Struck riss sich das Mikro samt Kabel vom Leib. Und stürmte aus dem Studio. © screenshot youtube topFlops
Die vorerst letzte in der Reihe der Talkshow-Abgänge ist AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. In der ZDF-Sendung „Wie geht’s, Deutschland?“ am 5. September 2017 passte ihr die Moderation von Marietta Slomka nicht. Und nachdem CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer Weidel dann aufgefordert hatte, sich von ihren Parteikollegen Alexander Gauland und Björn Höcke zu distanzieren, verließ sie die Runde ohne weitere Erklärung. Auf die Frage Slomkas „Gehen Sie jetzt?“ nickte Weidel und verließ eine gute halbe Stunde vor Ende der Sendung das Studio. Im Anschluss nannte sie die Moderatorin „parteiisch und vollkommen unprofessionell“.
Die vorerst letzte in der Reihe der Talkshow-Abgänge ist AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. In der ZDF-Sendung „Wie geht’s, Deutschland?“ am 5. September 2017 passte ihr die Moderation von Marietta Slomka nicht. Und nachdem CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer Weidel dann aufgefordert hatte, sich von ihren Parteikollegen Alexander Gauland und Björn Höcke zu distanzieren, verließ sie die Runde ohne weitere Erklärung. Auf die Frage Slomkas „Gehen Sie jetzt?“ nickte Weidel und verließ eine gute halbe Stunde vor Ende der Sendung das Studio. Im Anschluss nannte sie die Moderatorin „parteiisch und vollkommen unprofessionell“. © Screenshot ZDF | Screenshot ZDF
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