Reggio Calabria. Den Hafen von Reggio Calabria vor Sizilien soll das private Rettungsschiff vorerst nicht mehr verlassen. Am Wochenende hatte die „Sea-Eye 4“ fast 150 Menschen im Mittelmeer aufgegriffen.

Italien will ein Schiff der privaten deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye nach der Ankunft mit mehr als 140 Bootsflüchtlingen zwei Monate lang nicht mehr auslaufen lassen. Die Behörden setzten die „Sea-Eye“ im Hafen der süditalienischen Stadt Reggio Calabria für 60 Tage fest, wie beide Seiten mitteilten.

Vonseiten der Behörden wurde dies damit begründet, dass die Helfer im Mittelmeer Flüchtlinge an Bord nahmen, obwohl Libyens Küstenwache zur Aufnahme bereit gewesen wäre. Die Hilfsorganisation erklärte, ein solches Vorgehen hätte gegen das Völkerrecht verstoßen.

Die „Sea-Eye 4“ war am Sonntag nach einem zweieinhalbwöchigen Einsatz in der Stadt an der Meerenge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland mit insgesamt 145 Migranten an Bord eingelaufen. Nach Angaben eines Sprechers stammen die meisten Migranten aus Syrien und aus Somalia. Sie wurden aus Booten aufgegriffen, die sich aus Afrika auf den gefährlichen Weg übers Mittelmeer nach Europa gemacht hatten. Auf der Überfahrt mit oft kaum seetüchtigen Booten kommt es immer wieder zu tödlichen Katastrophen.