Odessa/Hamburg. Die „Joseph Schulte“ steckte wie viele andere Schiffe seit Ausbruch des Krieges im ukrainischen Odessa fest. Nun befindet sich das Containerschiff auf dem Heimweg nach Hamburg.

Nach dem Verlassen ukrainischer Gewässer hat der deutsche Frachter „Joseph Schulte“ am Donnerstag seine Fahrt über das Schwarze Meer fortgesetzt. Das Schiff werde am Abend in Istanbul erwartet, sagte eine Sprecherin der Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg. Der Containerfrachter war am Vortag aus dem ukrainischen Hafen Odessa ausgelaufen und hatte als erster einen von der Ukraine ausgewiesenen Seekorridor für Handelsschiffe genutzt.

Von Zwischenfällen auf der Fahrt sei nichts bekannt, sagte die Sprecherin. Russland bedroht die ukrainischen Küsten und betrachtet Schiffe, die in Richtung Ukraine fahren, potenziell als feindliche Waffentransporte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte die Fahrt der „Joseph Schulte“ einen „wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer“.

Nach ukrainischen Angaben befahren zivile Schiffe den eingerichteten Korridor auf eigenes Risiko. Im Fall des deutschen Frachters unter der Flagge von Hongkong sicherte sich die Reederei in viele Richtungen ab, dass die Passage möglich sei. Am Mittwochabend verließ das Schiff ukrainische Territorialgewässer und erreichte rumänisches Gebiet.

Die „Joseph Schulte“ steckte seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in Odessa fest. In den fast 18 Monaten seitdem wurde das 300 Meter lange Schiff von einer ukrainischen Rumpfmannschaft gewartet.