Kabul. Flammen lodern, Gitarren knistern: Die Taliban lassen stapelweise Musikinstrumente verbrennen. Die Islamisten bleiben ihrem radikalen Kurs damit treu.

In Afghanistan hat die Moralpolizei der Taliban beschlagnahmte Musikinstrumente verbrennen lassen. Ein Vertreter der militant-islamistischen Gruppe in der westlichen Provinz Herat begründete die Maßnahme mit einem Musikverbot, wie die staatliche Nachrichtenagentur Bachtar berichtete. Ein Foto des Nachrichtensenders Tolonews zeigte einen brennenden Haufen mit Dutzenden Musikinstrumenten, darunter Gitarren, sowie Lautsprechern.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Laut dem Bericht der Nachrichtenagentur Bachtar sagte ein hochrangiger Talibanfunktionär, dass Musik „die Jugend in die Irre führt und die Gesellschaft zerstört“. Nach ihrer Rückkehr an die Macht im Sommer 2021 haben die Taliban die Ausstrahlung von Musik verboten. Dies war bereits bei ihrer Herrschaft in den Neunzigerjahren der Fall.

Erst vor kurzem wurden Veranstalter von Hochzeiten angewiesen, keine Musik zu spielen. Viele afghanische Künstler und Musiker haben das Land nach der Machtübernahme verlassen. Trotz der Ankündigung moderater zu regieren, wurde die Taliban-Herrschaft zuletzt autoritärer und dogmatischer.