London. Die umstrittene Handhabung der Corona-Pandemie unter Ex-Premierminister Boris Johnson soll aufgearbeitet werden. Ein Handy soll dabei helfen - doch es gibt Probleme.

Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson sorgt erneut für Schlagzeilen. Medienberichten zufolge soll der 59-Jährige angeblich den Pin-Code für sein altes Handy vergessen haben. Deswegen sei ein Teil der WhatsApp-Nachrichten, anhand derer das Verhalten der damaligen Regierung in der Pandemie bewertet werden soll, noch immer nicht einem entsprechenden Untersuchungsgremium vorgelegt worden, berichtete die Zeitung „Times“.

Johnson könne sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit an das Passwort erinnern, schrieb die „Times“. Nun bestehe die Sorge, dass das Gerät automatisch deaktiviert und der Inhalt gelöscht werden könnte, falls ein falscher Code eingegeben werde.

Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge dementierte ein Sprecher von Johnson den Bericht nicht. Johnson war nach Angaben der „Times“ im Mai 2021 aus Sicherheitsgründen geraten worden, das Handy in seiner Regierungszeit nicht mehr zu benutzen, weil seine Nummer 15 Jahre lang öffentlich im Internet einzusehen war.

Um seine WhatsApp-Nachrichten gibt es seit Längerem Gezerre. Johnson hatte angekündigt, Nachrichten direkt dem Untersuchungskomitee aushändigen zu wollen. Die Regierung seines Parteifreunds Rishi Sunak hatte sich aber geweigert, Korrespondenz mit Regierungsmitarbeitern und Kabinettskollegen unzensiert auszuhändigen.

Die Untersuchung soll die umstrittene Handhabung der Corona-Pandemie unter Johnson aufarbeiten. Im Fokus dürfte dabei dessen Handeln stehen. Spekuliert wird aber, dass Sunak - damals Finanzminister - sowie weitere Kabinettsmitglieder befürchten, sie könnten durch die Nachrichten in einem schlechten Licht dastehen. Ein Gericht entschied letztlich, dass die Regierung Chatnachrichten, Kalender und Notizbücher von Johnson unredigiert aushändigen muss.