Peking. Neuseelands Premier ist gleich mit zwei Flugzeugen zu seiner China-Reise aufgebrochen. Das sorgt für Ärger. Doch in der Vergangenheit gab es viele Pannen - unter anderem in der Antarktis.

Chinas- Staats- und Parteichef Xi Jinping hat den neuen neuseeländischen Regierungschef Chris Hipkins empfangen. Bei dem Treffen in der Großen Halle des Volkes in Peking begrüßte der chinesische Präsident, dass Hipkins seit seinem Amtsantritt im Januar den Beziehungen beider Staaten große Bedeutung beigemessen habe, wie das Staatsfernsehen berichtete. Neuseelands Premier sagte demnach, er wolle die Kooperation mit China ausbauen und die Beziehungen „auf eine neue Ebene“ heben.

Flugzeug im Fokus

Seine China-Visite sorgte allerdings schon bei der Anreise für Ärger: Wegen Bedenken bezüglich der Zuverlässigkeit des Flugzeugs, mit dem der Regierungschef unterwegs war, wurde die Maschine am Sonntag von einer leeren Boeing 757 begleitet. Die Opposition kritisierte die Maßnahme inmitten der Klimakrise heftig: Der Vorsitzende der National Party, Christopher Luxon, wies Medienberichten zufolge auf die hohen Kohlendioxidemissionen hin, die völlig unnötig gewesen seien.

Der Labour-Chef Hipkins ist bis Freitag mit einer großen Wirtschaftsdelegation in China unterwegs. Er nahm am Dienstag schon am Treffen der „New Champions“ des Weltwirtschaftsforums (WEF) in der Metropole Tianjin teil. Das dreitägige „Sommer Davos“, das Chinas Regierungschef Li Qiang eröffnete, findet erstmals seit der Pandemie wieder mit Teilnehmern aus 140 Ländern statt.

Durch die Begleitmaschine von Hipkins sollten Pannen, wie sie in der Vergangenheit passiert seien, vermieden werden, schrieb die Zeitung „New Zealand Herald“. Die Regierenden des Pazifikstaats hatten schon öfter Pech mit ihren Flugzeugen:

Ex-Ministerpräsidentin Jacinda Ardern war 2022 in der Antarktis gestrandet und musste von einer italienischen Maschine gerettet werden. Im Vorjahr gab die C-130 Hercules von Ex-Verteidigungsminister Peeni Henare auf den Salomonen den Geist auf. Bereits 2016 musste der damalige Regierungschef John Key einen Trip nach Indien teilweise absagen, weil sein Flugzeug im australischen Townsville kaputtging.

Hipkins' Sprecher versuchte zu beschwichtigen, die zweite Maschine sei gar nicht bis China geflogen, sondern nur bis zu den Philippinen. Sie soll nun ins australische Darwin weiterfliegen und von dort bei Bedarf Unterstützung leisten. Der Vorsitzende der ACT-Partei, David Seymour, rechnete aber vor, die Emissionen, die durch das zusätzliche Flugzeug entstanden seien, entsprächen einer dreimaligen Fahrt mit einem Ford Ranger über eine Distanz wie zum Mond. Neuseelands Flugzeugflotte sei „peinlich alt und heruntergekommen“.