Tel Aviv/Ramallah. Nach erbitterten Kämpfen über fünf Tage einigten sich Israel und militante Palästinenser mühsam auf eine Waffenruhe. Nun sind bei einem israelischen Militäreinsatz drei Palästinenser getötet worden.

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Nablus im besetzten Westjordanland sind am Montag mindestens drei Palästinenser getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, sechs weitere Menschen seien verletzt worden, einer von ihnen schwer. Bei den Getöteten handele es sich um Männer im Alter von 24, 30 und 32 Jahren.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden bei der Razzia drei Terrorverdächtige festgenommen. Zudem seien mehrere Waffen beschlagnahmt sowie ein Sprengstofflabor und mehrere Sprengsätze zerstört worden. Während des Einsatzes seien die Soldaten unter Beschuss geraten und hätten zurückgeschossen, hieß es weiter. Mehrere Treffer seien festgestellt worden.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit langem extrem angespannt. Immer wieder kommt es im Westjordanland zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und dem israelischen Militär. Die Armee führt dort seit einer Anschlagsserie auf Israelis, die vor mehr als einem Jahr begann, vermehrt Razzien durch.

116 Palästinenser seit Jahresbeginn getötet

Seit Beginn des Jahres wurden 116 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 17 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben.

Israel hat während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser fordern die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.