Minsk. Zuletzt wurde befürchtet, dass russische Truppen aus Belarus eine neue Offensive auf Kiew starten könnten. Nun reist Putin zu Lukaschenko. Kremlsprecher Peskow tritt vorab Spekulationen entgegen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat Kremlchef Wladimir Putin am Flughafen in Minsk auf einem roten Teppich mit Brot und Salz empfangen. Das zeigen Bilder des regierungsnahen belarussischen Telegram-Kanals Pool Perwogo. Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken sind enge Verbündete, wobei Lukaschenkos Regierung nach den vom Westen verhängten Sanktionen politisch, wirtschaftlich und militärisch völlig abhängig von Moskau ist.

Beim Treffen der beiden Staatschefs sagte Putin, die Wirtschaft genieße Priorität in den Beziehungen beider Länder. Der Kremlchef verwies zudem darauf, dass der bilaterale Handel auf 40 Milliarden Dollar gestiegen sei. Lukaschenko wiederum erklärte, Minsk und Moskau blieben offen für einen Dialog mit anderen europäischen Staaten. „Ich hoffe, dass sie dort in Kürze die Stimme der Vernunft hören und wir zu einer konstruktiven Erörterung der Fragen gemeinsamer Sicherheit und der künftigen Weltordnung übergehen“, sagte er.

Während die Kontakte der beiden Staatschefs regelmäßig und häufig sind, ist es der erste Besuch Putins in Belarus seit drei Jahren. Vor der Visite hatte Lukaschenko angekündigt, dass es in erster Linie um eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gehen werde. Auf Moskauer Seite trat Kremlsprecher Dmitri Peskow Spekulationen entgegen, dass Russland seinen westlichen Nachbarn zum Kriegseintritt gegen die Ukraine drängen werde.