Moskau. Zu den Trauerfeierlichkeiten zum Tod von Königin Elizabeth II. sind Hunderte Staats- und Regierungschefs, Angehörige von Königshäusern und andere Würdenträger geladen. Russland ist nicht darunter - sehr zum Ärger des Außenministeriums in Moskau.

Russland hat die fehlende Einladung zur Beisetzung von Königin Elizabeth II. als «zutiefst unsittlich» kritisiert. Es handele sich um einen Versuch Großbritanniens, «die nationale Tragödie, die die Herzen von Millionen Menschen in der ganzen Welt berührt, für geopolitische Zwecke auszunutzen, um eine Rechnung mit unserem Land zu begleichen», teilte das Außenministerium in Moskau am Donnerstag mit. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa beklagte, dass die britische Regierung die russische Botschaft in London informiert habe, dass es keine Einladung zu den Trauerfeierlichkeiten gebe.

Großbritannien hatte Russland und Belarus nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht eingeladen. Sacharowa sprach von einem Vorwand. Sie betonte, dass Königin Elizabeth II. sich selbst nicht in die Politik eingemischt habe. Dagegen nutze die «britische Elite» nun die Lage für politische Zwecke. «Von unserer Seite drücken wir dem britischen Volk unsere tiefste Anteilnahme im Zusammenhang mit seinem erlittenen großen Verlust aus», sagte Sacharowa.

Elizabeth II. war am Donnerstag voriger Woche im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Am kommenden Montag ist das Staatsbegräbnis für die Monarchin in London geplant, zu dem auch Hunderte Staats- und Regierungschefs, Angehörige von Königshäusern und andere Würdenträger erwartet werden.