Washington. Zeugen sagen aus, Pat Cipollon habe bereits im Vorfeld der gewaltsamen Stürmung mehrfach Bedenken angemeldet und vor rechtlichen Konsequenzen gewarnt.

Der Untersuchungsausschuss zur Attacke auf das US-Kapitol hat den früheren Rechtsberater des Weißen Hauses, Pat Cipollone, offiziell als Zeugen vorgeladen.

Die bisherige Aufklärungsarbeit habe Beweise dafür geliefert, dass Cipollone «wiederholt rechtliche und andere Bedenken» über die Aktivitäten des damaligen Präsidenten Donald Trump am 6. Januar und in den Tagen davor geäußert habe, teilte der Ausschuss zur Begründung mit.

In einem Schreiben an Cipollone forderte der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson Cipollone auf, am 6. Juli für eine Zeugenaussage zu erscheinen. Bislang hat dieser demnach lediglich an einer «informellen Befragung» teilgenommen.

Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden bei der vorausgehenden Präsidentschaftswahl zu zertifizieren.

Durch die Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor bei einer Kundgebung damit aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg gestohlen worden sei. Der Ausschuss arbeitet die Attacke auf.

Am Dienstag hatte eine Ex-Mitarbeiterin des Weißen Hauses mit einer eindrücklichen Aussage vor dem Gremium für Aufsehen gesorgt. Cassidy Hutchinson zufolge soll Trump sich vorab über mögliche Gewalt am 6. Januar 2021 im Klaren gewesen sein. Er habe gewusst, dass die Demonstranten bewaffnet waren, sagte die 26-Jährige. Sie erwähnte auch Cipollone: Er solle schon am 3. Januar vor rechtlichen Konsequenzen gewarnt haben, wenn der Protest nicht verhindert werde. Auch andere Zeugen hatten angegeben, dass Cipollone im Zusammenhang mit Trumps Vorgehen nach der Wahl mehrfach Bedenken angemeldet habe.